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2003 Beuge dich und siege

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Nachdem wir in Puerto William angelegt hatten, feierten wir unseren Erfolg im ‚Cabo de Hornos’ Restaurant. Wir konnten auch endlich die 220 m Leine bestellen, welche man in Ushuaia nicht zu einem normalen Preis erwerben konnte.
Der Gedanke an die Patagonischen Kanäle saß noch immer in unseren Köpfen fest.

In Ushuaia mussten wir feststellen, dass unsere bestellte Ware immer noch nicht angekommen war. So arbeiteten Bogdan und Marek einen Ersatzplan aus: Segeln im Beagle Chanel.
Wojtek installierte die alte Ankerwinde, aber nicht einmal der so positiv eingestellte Graham konnte diesen ‚Schrott’ in Gang bringen.
Es entstand eine neue Diskussion im segelbereiten Teil der Crew, ob man den Anker nicht von Hand einholen könne.
Während die Diskussion in der Messe noch andauerte, holte mich Graham in den Maschinenraum. Er zeigte mir einen sich eigenartig bewegenden Rohrstutzen, der für die Kühlwasserzufuhr zuständig war. Man konnte sehen, dass aus dem Rohr Wasser kam. Die undichte Stelle musste irgendwo zwischen dem Schiffsboden und dem Absperrventil liegen. Ich erschrak bei dem Gedanken, was uns in der menschenleeren Einöde zwischen Kap Hoorn und der Antarktis hätte passieren können.
Ich rief die Crew zusammen und erklärte den Segeltörn für beendet. Innerhalb von ein paar Tagen hatten sich alle Hoffnungen verflüchtigt, und ich dachte mit Graham angestrengt darüber nach, wie man den Schaden am Schiff beheben könne.
Das Trockendock in Ushuaia wurde gerade renoviert, diese Möglichkeit viel also aus. Letztendlich liehen wir uns von unseren Nachbarn, der “Ice Lady Patagonia“ eine Taucherausrüstung, um die Stelle von außen abzudichten. Damit hätten wir die Möglichkeit erhalten, den Rohrstutzen von innen zu demontieren und eine Reperatur vorzunehmen.
Unter Wasser musste ich allerdings feststellen, dass ausnahmsweise alles ordnungsgemäß montiert war und die Wasserzufuhr durch ein Gitter gesichert wurde.Die Abdichtung durch einen Pfropfen war dadurch unmöglich. Was nun?
Wir bestellten einen professionellen Taucher, der die Stelle mit einem „Pflaster“ abdichtete und nun konnte Graham den Rohrstutzen demontieren. Der Zustand, der sich uns offenbarte, bestätigte die Richtigkeit der Entscheidung, den Törn abzubrechen: Das Rohr war total durchgerostet.

Meine Crew hatte den Törn bei ‚Navigare’ mit der Hoffnung gebucht, zur polnischen Arctowski-Station zu gelangen. Fast eine Woche lang hatten alle so schwer gearbeitet, als ginge es um ihr Leben, mit dem Gedanken, sich damit einen Traum erfüllen zu können.
Aus Mangel an ordentlicher Ausrüstung konnten wir „nur“ zum Kap Hoorn segeln, was die Crew nur in geringem Maße befriedigte. Wenn man das allerdings im Nachhinein etwas distanzierter betrachtet, ist nichts verloren gegangen. Diese doch sehr selbstlose Arbeit meiner Crew hat wiederum anderen dazu verholfen, die Polnischen Station und das Kap Hoorn zu erreichen.
Und hier bestätigte sich eine alte Judo-Weisheit „ Beuge dich und siege“. Wir haben uns den Gegebenheiten gebeugt, aber unser Einsatz ermöglichte vielen anderen Seglern, sich einen Traum zu erfüllen.

 

Ein paar Wochen später traf ich die Zjawa auf Deception Island und erfuhr, dass die neue Ankerwinde gar nicht neu war, sonder nur dick mit Farbe bestrichen, so dass man die Risse im Korpus nicht sehen konnte. Den Fehler glich Graham mal wieder mit seinem Einfallsreichtum aus, indem er aus den zwei fehlerhaften Winden einen funktionierenden Ersatz konstruierte.

 

PS:
Während eines späteren Törns lief die Zjawa am 20. Februar um 03.15 Uhr auf einen Felsen, schlug Leck und erlitt Wassereinbruch. Hier ein Ausschnitt aus einem Brief, den ich von einem Mitsegler erhalten habe: “Zum Abpumpen des Wassers benutzten wir eine vom Generator betriebenen Pumpe, die eine große Hilfe darstellte.“
Die Rede ist von der durch Marek und Andrzej konstruierten Pumpe...

Henryk


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Amazonas bei Hochwasser

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– Angelnsaison
20-30.10.2024